Vom Armenviertel zur Szene

Wenn heute in Hamburg der Begriff Gängeviertel verwendet wird, ist damit meistens das Kunst- und Kulturprojekt gemeint, dass seit der Besetzung von 2009 in unseren zwölf Häusern existiert. Im historischen Kontext waren die Gängeviertel in Hamburg allerdings etwas anderes. Mit dem Begriff wurden die labyrinthartigen Quartiere aus aufgestockten Fachwerkhäusern beschrieben, die bis Mitte des 19. Jahrhunderts große Teile der Alt- und Neustadt bedeckten. Sie waren die Heimat der Hafenarbeiter, Tagelöhner*innen, Kleinkriminellen und Sexarbeiter*innen der Stadt und ihr (teilweise auch verdienter) furchtbarer Ruf, führte in den letzten eineinhalb Jahrhunderten zum sukzessiven Abriss der Quartiere.

Das heutige Gängeviertel ist damit der letzte Rest der historischen Altstadt Hamburgs und liegt wie ein vergessenes Dorf zwischen den Glas- und Stahl Bürotürmen der Innenstadt.

Wenn ihr mehr über die vielfältige und komplexe Geschichte der Gängeviertel wissen möchtet, könnt ihr bei uns einen Rundgang unter rundgaenge@das-gaengeviertel.de oder museum@das-gaengeviertel.info anfragen oder bei i.gaengeviertel.de auf unserem digitalen Online-Rundgang vorbeischauen.

Nach oben scrollen