Videoclip der Gängeviertel Genossenschaft von David Aufdembrinke.

     

Gängeviertel-Genossenschaft plant Kooperation mit Stiftung trias

14. April 2020

Corona und das Gängeviertel

Das Gängeviertel

 

Wir sind ein selbstverwaltetes Kultur-Kollektiv bestehend aus 13 Häusern mitten in der Hamburger Innenstadt. Auf 7500 m² vereinen wir 350 Jahre denkmalgeschützte Baukultur mit aktueller (Sub)kultur und füllen diesen Raum mit Ateliers, Werkstätten, Seminar- und Gruppenräumen, Veranstaltungsräumen und Wohnungen. Wir organisieren im Jahr ca. 150 musikalische Veranstaltungen, davon viele Konzerte mit Nachwuchskünstler*innen, und ungefähr 200 kulturelle Veranstaltungen in den Bereichen Film, Bildende Kunst, Tanz, Theater, Literatur und Politik. Hinzu kommen unzählige interne Treffen von Gruppen verschiedesten freiwilligen Engagements. Unserer Kernanliegen ist es Kultur und Bildung für alle Menschen zugänglich zu machen und sie einzuladen daran selbst aktiv teilzuhaben –unabhängig von ihrer ökonomischen Situation. Deshalb arbeiten wir fast alle - auch nach 10 Jahren immer noch – ehrenamtlich und jede*r Besucher*in kann den Preis von Eintritt und Getränk selbst bestimmen. Um diesen ganzen Wahnsinn zu verwalten, haben wir zwei Organisationen gegründet, einen Verein und eine Genossenschaft und mit den Jahren immer mehr Verantwortung übernommen. 

Die meisten unserer Aktivititäten und Angebote beruhen darauf, dass Menschen zusammen kommen können und basisdemokratisch und selbstorganisiert ihr direktes Umfeld gestalten können, gemeinsam diskutieren, Ihre Ideen Wirklichkeit werden lassen können, zusammen lachen, streiten und feiern können. Leider funktioniert unser bewährtes Modell in dieser Krisenerfahrung und mit Kontaktverbot nicht wie bisher.

 

Corona und das Gängeviertel

 

Seit wir 2009 in die Gänge gekommen sind, haben wir inmitten der Hamburger Innenstadt einen interkulturellen und generationenübergreifenden Freiraum für Musik, Kunst, Kultur, Politik, Bildung und Soziales geschaffen. Einen Ort des gemeinsamen Lernens und Schaffens. Dies geschieht bisher vorwiegend im organisatorischem Bereich in Teilen digital – aber das Wichtigste an unserem Projekt ist die persönliche Begegnung, der zwischenmenschliche Austausch und das aktive Erleben und Gestalten von Kultur.

In unseren Workshops, Kursen, Proben, Treffen und Plena vernetzen wir täglich hunderte Menschen. 

Wie alle mussten auch wir zunächst unseren individuellen Umgang mit der Situation finden: Anträge schreiben, Kurzarbeit anmelden, unsere internen demokratischen Entscheidungsprozesse digitalisieren etc. und wir sind weiterhin im Prozess. Wir sind auch nicht nur als Kollektiv betroffen, sondern viele von uns sind selbst Künstler*innen, Musiker*innen, Freiberufler*innen, Student*innen und Selbstständige und stehen deshalb auch in ihrer persönlichen Lebensplanung vor großen Unsicherheiten.

Unser vielseitiges Angebot können wir und auch unsere MieterInnen der öffentlichen Flächen des Gängeviertels in der gewohnten Form auf absehbare Zeit nicht aufrechterhalten. Wir müssen uns nun einer neuen Herausforderung stellen: Niedrigschwelliges Kulturangebot für alle - auch in Zeiten von Corona.