Die Mietergenossenschaft Falkenried-Terrassen eG ruft die verantwortlichen Politiker dazu auf, im Konflikt mit der Gängeviertel eG den politischen Willen regieren zu lassen und ein lebendiges, Hamburg bereicherndes Projekt nicht an verwaltungstechnischen Details scheitern zu lassen!
Die Existenz der Mietergenossenschaft Falkenried-Terrassen stand vor nun über 20 Jahren ebenfalls auf der Kippe – damals haben der politische Wille des Senats und der Bürgerschaft und der Erfindungsreichtum der Bewohner es möglich gemacht, dass die Sanierung der Terrassenhäuser zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht wurde und die Mietergenossenschaft – ähnlich wie es die Gängeviertel Genossenschaft 2010 eG heute anstrebt – die Häuser in Selbstverwaltung übernehmen konnte.
Auch der Mietergenossenschaft wurde damals unterstellt, die Häuser „für sich und Ihresgleichen“ („closed shop“) nutzen zu wollen. Heute, über 20 Jahre später, sind die Falkenried-Terrassen einer der wenigen Orte in Hamburg, wo günstiges, selbstorganisiertes Wohnen und eine tatkräftige Nachbarschaft für eine sehr heterogene Gruppe Realität sind. Die Wohnungen werden nur an BewerberInnen vergeben, deren Einkommen zum Bezug einer Sozialwohnung berechtigt, und die überwiegende Zahl der Wohnungen wird von MieterInnen bezogen, die von außen kommen und vorher nichts mit dem Falkenried zu tun hatten.
Der Erhalt der sozialen Struktur und der sozialen Bindungen ist gelungen, hier leben auf engem Raum ca. 400 Menschen mit sehr unterschiedlicher Herkunft, Ausbildung und Alter. Eine selbstverwaltete Genossenschaft hat ihre ganz eigenen Möglichkeiten und Strukturen um Konflikte zu lösen – für ein enges Quartier wie das Gängeviertel, welches Leben, Arbeiten und Kultur unter einen Hut bringen möchte, ist dies eine besonders gut geeignete Organisationsform – wenn nicht sogar die einzige! Und für die Stadt Hamburg ist es eine wunderbare Chance Offenheit und Mut zu beweisen und dafür etwas ganz Besonderes in ihren Reihen haben zu dürfen.
Die Mietergenossenschaft Falkenried-Terrassen eG ist – ebenso wie die Genossenschaft Alternativen am Elbufer eG - seit langem mit der Gängeviertel-Genossenschaft in gutem Kontakt und wird als „ältere Verwandtschaft“ die jüngere Genossenschaft mit Rat und Tat unterstützen, ganz besonders wenn es um Fragen der wohnungswirtschaftlichen Verwaltung geht.
Daher unser Aufruf:
Umsetzung des Kooperationsvertrages!
Übergabe der Häuser in die Selbstverwaltung der Gängeviertel Genossenschaft 2010 eG!
Vorstand und Aufsichtsrat der Mietergenossenschaft Falkenried-Terrassen
Videoclip der Gängeviertel Genossenschaft von David Aufdembrinke.
Gängeviertel-Genossenschaft plant Kooperation mit Stiftung trias
09. März 2015